Ich hasse wandern
2021
Meine Pflegeschwester fasste mit 14 Jahren den Entschluss, aus unserem gemeinsamen Elternhaus auszuziehen. Dazwischen: nichts. Und die Frage nach einem Uns. Nach dem Wir. Im Sommer 2020 habe ich nach zwei Jahren Funkstille wieder den Kontakt zu ihr gesucht.
Diese Arbeit handelt vom Wiederfinden und dem Zusammenhalt zweier Schwestern, aber auch von entstandenen Leerstellen und Fragezeichen. Vom Wandern von Familie zu Pflegefamilie. Von Pflegefamilie zu Betreutem Wohnen. Vom Wandern zwischen dem einen und dem anderen. Von der Bewegung zwischen Blut- und Wahlverwandtschaft. Und von allen kleinen Momenten dazwischen, den feinen Strukturen, auf die wir uns stützen, gemeinsam oder allein.


























Die Arbeit ist zusammen mit dem Kurs Politics of Friendship und Tobias Zielony entstanden. Vielen Dank an Tobias und den Kurs, für die seelische Unterstützung, für das Zuhören, beim Editeren, vielen Dank für alles. <3


Ausstellungsansicht im Kunstverein Bielefeld, 2021 Fotos: Malte B. Oing